Durch mein privates Umfeld komme ich immer wieder mit der Schweizer SpokenWord-Szene in Kontakt. Sprache und Schrift stehen auch dort in stetigem Wechselspiel, doch für mich stellte sich die Frage, wie man sie effizienter zusammenbringen kann. Im letzten Semester vor der Bachelor-Arbeit versuchte ich dieser Schnittstelle ein wenig näher zu kommen und gestaltete ein Zeichenerweiterungssystem einer bestehenden Schrift, welches Dehnlaute visualisieren kann. Dieses nutzte ich als Ausgangslage für meine Bachelor-Arbeit, um mich noch tiefer dem Thema und dieser Schnittstelle von Sprache und Schrift zu widmen.
Anhand von phonetischen Analysen konnte ich Parameter festlegen, zu denen ich anschliessend mithilfe von typografischen Untersuchungen versuchte, Sprache nebst den Dehnlauten noch umfassender zu visualisieren, ähnlich einem Partitur-System, nur für das gesprochene Wort. Diese Parameter finden sich in angewendeter Form, eingebettet ins Schriftbild, auf einem Prototyp einer Online-Plattform wieder, die es Sprachschaffenden und Sprachliebhabenden ermöglicht, Texte nicht nur durch Audioaufnahmen, sondern auch visuell zu teilen. Die Plattform kann vor Ort, wo Sprache entsteht, gebraucht und die Texte durch ein live-Druckverfahren auch gleich ausgedruckt werden. Die Prozessdokumentation ist in zwei Teile aufgeteilt. Die analogen Teile, genauer die Parameter, die typografischen Untersuchungen sowie Drucktests und die kulturgeschichtliche Thesis sind analog in Buchform dokumentiert. Die digitalen Teile, bzw. alles was Audio und Bewegtbild enthält sind online hier auf dieser Seite abrufbar.